Bilder und Berichte vom Workshop mit Harmonic Brass 2007
aus: Harmonic Brass News II/2007
Konzert und Workshop in Maintal-Hochstadt
Viel Schlaf bekamen wir nicht ab, zudem stand uns ein anstrengendes Wochenende bevor: Konzert in Maintal-Hochstadt. Was hier Hermann Langheinrich, Pfarrer i.R., aufgezogen hat, ist eine kleine Sensation: Großer Posaunenchor, Blasorchester und eine Konzertreihe vom Feinsten. Und vom Feinsten war auch die Organisation des Workshops. Nach einem wirklich grandiosen Auftaktkonzert von uns am Freitagabend, stand der Samstag ganz im Zeichen der Bläserschulung. Abends dann, führte uns Pfarrer Langheinrich behutsam in eine zutiefst hessische Tradition ein: dem Trinken von "Äppelwoi". Tief verwurzelt in der bayerischen Bierbrau-Tradition, beäugten wir anfangs diesen "gespritzen" Apfelwein eher skeptisch. Aber: Er schmeckte uns, und gerade im Sommer ist das ein höchst erfrischendes Getränk. Am nächsten Tag ging es nach dem von den Schulungsteilnehmern musikalisch umrahmten Festgottesdienst erst richtig los. Das Blasorchester spielte auf und auch wir ließen uns zu bayrisch/böhmischen Weisen hinreißen. Dank Otto Hornek, den wir auf der Schulung dabei hatten und der in dieser Spielart sehr bewandert ist, klang das auch ganz authentisch. Es gab Spanferkel, das Wetter war schön, und gut gelaunt fuhren wir am Nachmittag nach München zurück.
aus: "Maintal Tagesanzeiger" vom 19. Juni 2007 |
Ein Konzert der guten Laune
„Harmonic Brass“ verquickt Kunst mit Unterhaltung und erfreut das Publikum / Von Lars-Erik Gerth
Mit großer Begeisterung probte die Blechbläser aus dem Kirchenkreis mit den
Mitgliedern von „Harmonic Brass“. Fotos: M. Gros
Maintal. - Ausgelassene Stimmung herrschte am Ende des Konzerts der Münchener Formation „Harmonic Brass“ am vergangenen Freitagabend in der voll besetzten Hochstädter Kirche. Als es darum ging, die Namen von zehn Kinder-Fernsehsendungen anhand ihrer Titelmelodien zu erkennen, waren nicht nur die jungen Besucher aus dem sprichwörtlichen „Häuschen“. Das muntere Rätselraten erfasste die älteren Musikfreunde gleichermaßen. Die anschließende Preisverleihung von drei CDs von „Harmonic Brass“ an die jungen Teilnehmer des Melodienratens war dann der von Hornist Andreas Binder angekündigte Höhepunkt des Abends. Dies war aber natürlich nicht ganz so ernst gemeint, denn in den vorangegangenen gut zwei Stunden sorgten die Künstler aus der bayerischen Landeshauptstadt für zahlreiche musikalische Momente, die beim Publikum Begeisterung auslösten.
Auf gekonnte Art und Weise verbindet „Harmonic Brass“ Kunst mit Unterhaltung, sorgt für Kurzweil und lockere Atmosphäre. Dies fiel bereits bei den früheren Auftritten des Quintetts in Hochstadt auf. Der Trompeter Jürgen Gröblehner übernimmt dabei stets die Rolle des Conferenciers und führte auch in Hochstadt gewitzt durch das Programm. Dabei stellte er die Mitglieder der Formation vor, indem er unter anderem ihren besonderen Bezug zur italienischen Küche herausstellte.
Blindes musikalisches Verständnis
Das passte ideal zum musikalischen Thema des Abends, das nämlich „Concerto Italiano“ lautete. Entsprechend mediterran startete das Konzert mit Tomaso Albinonis Concerto „Saint Marc“. Dabei stellten Jürgen Gröblehner und seine Mitstreiter Hans Zellner (Trompete), Andreas Binder (Horn), Thomas Lux (Posaune) und Manfred Häberlein (Tuba) schnell unter Beweis, dass sie sich nahezu blind verstehen. Sowohl bei den langsamen und warm timbrierten Sequenzen des Mittelsatzes als auch bei den schnellen und vorwärts strebenden Ecksätzen stimmte die Klangbalance zwischen den fünf Musikern, die zudem durch ihre nahezu perfekte Intonationssicherheit für sich einnahmen. Reichlich dynamisch ging es dann bei Hans Zellners Arrangement der Ouvertüre zu Gioachino Rossinis Oper „II barbiere di Siviglia“ (Der Barbier von Sevilla) zu. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass bei der Transkription eines großen Orchesterwerks für Blechbläserformationen zwangsläufig einige Feinheiten und Klangfarben verloren gehen. Ihre Wirkung verfehlte die volltönende Aufführung auf das Publikum dennoch nicht.
Dass es die fünf Musiker auch verstehen, feinsinnig und mit der notwendigen Geschmeidigkeit zu Werke zu gehen, bewiesen sie bei der getragenen und umschmeichelnden „Air“ aus Johann Sebastian Bachs dritter Orchestersuite in D-Dur. Besonders stimmungsvoll versah dabei Andreas Binder den Hornpart.
Plastische Interpretation
Den gesamten Raum der Kirche nutzten die fünf Künstler bei Giovanni Gabrielis doppelchörigen Canzonen. Hans Zellner und Thomas Lux positionierten sich vor dem Altar, während Jürgen Gröblehner und Andreas Binder sich am Ausgang einfanden. Manfred Häberlein fiel die diffizile Aufgabe zu, den dritten Mann für beide Duos zu spielen. Entsprechend platzierte er sich mit seiner Tuba im Mittelgang zwischen seinen Kollegen. Das Wechselspiel klappte dann vorzüglich und bereitete dem Publikum hörbar Vergnügen. Bei dieser Interpretation wurde schon deutlich, dass dem Quintett buchstäblich der Schalk im Nacken sitzt.
Klanggewaltig ging es bei den Blechbläserversionen von „O Fortuna“ aus Carl Orffs „Carmina burana“ sowie von Triumphmarsch und Finale des zweiten Aktes aus Giuseppe Verdis Opernklassiker „Aida“ zu. Dabei gefiel die erstere Adaption deutlich besser, wirkte sie doch homogener und klanglich ausgewogener, während die Münchener bei Verdi doch an ihre Grenzen stießen. Das erschien in der Wiedergabe doch eine Spur zu eindimensional und allein auf die Karte Dynamik gesetzt. Nach der Pause waren dann zunächst besondere Fingerfertigkeiten und langer Atem bei Georg Friedrich Händels „Der Einzug der Königin von Saba“ gefragt. Und über diese verfügen Gröblehner, Zellner & Co zweifellos, boten entsprechend eine genau abgezirkelte und stimmige Wiedergabe.
Die Mitglieder von „Harmonic Brass“ haben nicht nur Arrangements für Blechbläser im Programm, die zumeist aus der Feder von Hans Zellner stammen, sondern auch eigene Kompositionen. Das „Concerto Italiano“ hat zum Beispiel Andreas Binder in Noten gesetzt. Es ist das Ergebnis einer gemeinsamen Italienreise, die das Quintett unter anderem nach Rom und Neapel führte. Dabei skizzierte der Hornist auf musikalische Weise einen Spaziergang durch die italienische Hauptstadt und den Verkehr im Süden des Stiefels. Das gelang ihm ausgesprochen plastisch, was er zusammen mit seinen Kollegen auch auf überzeugende Art zu Gehör brachte. Der letzte Teil des Konzerts präsentierte sich ausgesprochen beswingt. Das galt zunächst für Henry Filimores „Lassus Trombone“, wobei Posaunist Thomas Lux dabei ein besonderes Kabinettstück gelang, er das Solo ungemein flexibel und intonationssicher interpretierte. Beim Arrangement „Swingtime is good time“ wippten dann zahlreiche Füße mit, wandelten die bayerischen Künstler doch auf den Spuren von Glenn Miller - und dies mit besonders viel Drive und Spielfreude. Dass in jedem Mann ein Kind innewohnt, wurde anschließend bei den eingangs erwähnten Titelmelodien von TV-Kindersendungen deutlich, die Hans Zellner passenderweise unter „Mouse and Friends“ zusammengefasst hat. Bei der dann folgenden ersten Zugabe lotete Manfred Häberlein die tiefsten Tiefen seiner Tuba aus, was die Zuschauer zunächst mit großem Staunen und dann mit zahlreichen Bravorufen quittierten. Den Abschluss des abwechslungsreichen Abends bildete ein stimmungsvolles Abendlied.
Worshop und Frühschoppen
Damit war aber das Engagement von „Harmonic Brass“ in Hochstadt noch keineswegs erschöpft. Denn am Samstag leitete das Quintett einen Workshop, an dem über 70 Blechbläser aus dem Kirchenkreis Hanau teilnahmen. Das Gelernte setzten diese dann am Sonntagmorgen zusammen mit der Münchener Formation vor dem Hochstädter Gemeindehaus um. Daran schloss sich ein Frühschoppen an, den das Ensemble zusammen mit dem Posaunenchor der evangelischen Kirche Hochstadt gestaltete. Der 40. Geburtstag des Klangkörpers war der Anlasse für das verlängerte Wochenende von „Harmonic Brass“ in Hochstadt, welches sicherlich noch lange positiv in Erinnerung bleiben dürfte.
Seinen 40. Geburtstag feiert der Hochstädter Posaunenchor in diesem Jahr. Beim Frühschoppen am vergangenen Sonntagvormittag zeigten die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Langheinrich ihr Können.
Thomas Häberlein von "Harmonic Brass" gab sein großes Wissen an die Tubisten aus dem Kirchenkreis Hanau weiter.
Workshop mit "Harmonic Brass" am kommenden Wochenende:
(Quelle: "Maintal Tagesanzeiger" am 14.06.2007)
Der Nachwuchs des Posaunenchores freut sich bereits auf den Workshop mit den
Musikern von „Harmonic Brass“.
„Harmonic Brass“ macht Geburtstag zum Erlebnis
Evangelischer Posaunenchor Hochstadt feiert am Wochenende 40.
Maintal (leg). - Ein besonderes Erlebnis wird den Mitgliedern des Posaunenchores der evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt am Samstag zuteil. Im Rahmen der Feier des 40-jährigen Bestehens des Klangkörpers werden die Musiker der Münchner Blechbläserformation „Harmonic Brass“ von 9.30 bis 18 Uhr einen Workshop im Gemeindehaus leiten. Die Künstler geben bereits morgen Abend um 20 Uhr ein Konzert in der Hochstädter Kirche und läuten damit quasi die Geburtstagsfeier ein. Mit einem Flugblatt, das die Musiker in den vergangenen Tagen in sämtliche Hochstädter Briefkästen eingeworfen haben, wirbt der Posaunenchor für seine Veranstaltungen zum 40-jährigen Bestehen. Pfarrer i.R. Hermann Langheinrich, der die Formation leitet, war gestern in der Redaktion des Tagesanzeiger, um das Programm vorzustellen.
Für das Konzert von „Harmonic Brass“ gibt es noch wenige Restkarten. Der Vorverkauf läuft unter Rufnummer (0 61 81) 4 23 62 52. „Harmonic Brass“ steht für unterhaltsame und anspruchsvolle Konzerte.
Bereits mehrfach sorgten die Münchner in Hochstadt für große Begeisterung. Entsprechend stolz ist Hermann Langheinrich, dass er die Künstler für den Workshop gewinnen konnte. 55 Teilnehmer haben sich bereits angemeldet, darunter auch Mitglieder von fünf weiteren Posaunenchören aus dem Kirchenkreis. Das Programm, das die Musiker am Samstag erarbeiten, fließt dann am Sonntag in den Festgottesdienst ein, der um 10 Uhr vor dem Hochstädter Gemeindehaus beginnen wird. Zuvor findet ab 9 Uhr noch eine Generalprobe statt. „Harmonic Brass“ wird übrigens ebenfalls seinen Teil zum musikalischen Rahmen beisteuern. Und anschließend werden die fünf Musiker zusammen mit dem Hochstädter Posaunenchor zum Frühschoppen aufspielen. Das leibliche Wohl kommt ebenso nicht zu kurz. Unter anderem wird ein Spanferkel angeboten.
Im Jubiläumsjahr veranstaltet der Posaunenchor zusammen mit den Humoristen vom 6. bis 9. Juli die Kerb. Auch darauf dürfen sich nicht nur die Hochstädter bereits jetzt freuen.
Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus:
(Quelle: "Maintal Tagesanzeiger" vom 21.05.2007)
Italienisches Flair mit Harmonie Brass
(pm/mf). - Eine musikalische Hommage an Italien wird das Ensemble Harmonie Brass München am Freitag, 15. Juni, um 20 Uhr in der evangelischen Kirche in Hochstadt präsentieren. Mit ihrem Programm „concerto italiano" werden die fünf Münchner Musiker, die sich der Blechbläser-Kammermusik verschrieben haben, in das mediterrane Land mit den blühenden Zitronenbäumen, den toskanischen Hügellandschaften und dem azurblauen Mittelmeer entführen. Von der venezianischen Mehrchörigkeit Giovanni Gabrielis über den „Barbier von Sevilla“ und von Gioacchino Rossini bis hin zu einer neapolitanischen Tarantella erklingt alles, was Musik- und Italienkenner lieben.
Traditionell werden in diesem Programm auch Swingarrangements sowie das Kult gewordene Kinderstück „Mouse and Friends“ in einer neuen Version zu hören sein. Charmant wird durchs Programm geführt, und für Verdis „Triumphmarsch“ die berühmten „Aida-Trompeten“ eingesetzt. Karten für dieses Konzert gibt es zum Preis von zehn, 15 oder 20 Euro beim evangelischen Pfarramt Hochstadt, Ringstraße Süd 13,
oder telefonisch unter (0 61 81) 4 23 62 52. Restkarten werden ab 19 Uhr an der Abendkasse angeboten.